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110-kV-Freileitung mit Langstabisolatoren

Elektrische Energie wird in der Regel nicht dort durch Umwandlung aus zumeist Primärenergien erzeugt, wo sie benötigt wird. Sie muss also dem Anwender zugeleitet werden. Hierzu stehen im öffentlichen Netz Schaltanlagen, Transformatoren und verbindende Kabel und Freileitungen zur Verfügung.

Und dies je nach zu übertragender Leistung und Entfernung bei unterschiedlichsten Spannungen von 0,38 kV (230/400V) im örtlichen Niederspannungs-Verteilnetz über 10 bis 30 kV im Mittelspannungs-Verteilnetz und 110 kV im Hochspannungs-Verteilnetz bis hin zu Leitungen im bundesweiten und auch die Landesgrenzen überschreitenden 220-kV und 380-kV-Übertragungsnetz.

Standard im Hochspannungs-Verteilnetz mit 110 kV sind nach wie vor die Freileitungen auf Stahlgittermasten, wie sie auch unsere nordhessische Region durchziehen und meist bis auf die Erneuerbaren Energien (EE) die elektrische Energie den 380-kV- und 220-kV-Übertragungsnetzen entnehmen.

    Dieses Aluminium-Stahl-Seil des Typs 265/35, welches aus einem verseilten Aluminiummantel mit Stahlseele zur Erhöhung der Zugfestigkeit besteht, wurde uns von der Kasseler EAM Netz GmbH zur Verfügung gestellt und ist ein Teilstück der 110-kV-Freileitung (obiges Bild). Es hat zwei Schläge aus Aluminium, mittig 9 Drähte je 3,74 mm Durchmesser links, außen 15 Drähte dito rechts geschlagen. Der innere Stahlkern besteht aus 7 verzinkten Stahldrähten je 2,49 mm Durchmesser, was zu einem der Norm entsprechenden Stahl-/Aluminium-Anteil von 1:7,7 mit einem Außen-Durchmesser des Leiterseils von 22,4 mm bei einem Gesamtquerschnitt von 297,7 qmm führt.
Aufgehangen ist das Leiterseil an je einem Langstabisolator des genormten Typs VKL 75/14 aus Porzellan, der sich wegen seiner Durchschlagsicherheit, der Vermeidung von Überschlägen an kaskadierten, also zwei oder mehr untereinander aufgehängten Isolatoren für Spannungen von 220 kV bzw. 380 kV, der besseren Selbstreinigung und der einfacheren Montage durchgesetzt hat.
Bei den normalen Tragmasten, eingesetzt bei Freileitungsabschnitten ohne Richtungsänderung, werden Langstabisolatoren in der Regel nur mit dem anteiligen Leitungsgewicht bis zum nächsten Tragmast links und rechts sowie den Eislasten im Winter und den Zugkräften bei Wind belastet. Bei Abspannmasten mit Richtungsänderung der Leiterseile hängen die Langstabisolatoren je nach Abspannrichtung (schräg nach unten oder oben bei steilen Berghängen, in Winkeln quer bei Richtungsänderungen) mehr oder minder waagerecht und dort treten zusätzliche Zugkräfte auf.
   

Es gäbe noch viel mehr zu sagen zum Thema Hochspannungsfreileitungen, aber das heben wir uns für ein Gespräch mit Ihnen anlässlich eines Vortrags oder einer Führung im TMK auf. Besuchen Sie uns doch!

Text und Bilder: Wolfgang Dünkel

(last update 30.08.2020)

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