Das Objekt des Monats ...
… März 2021 ist, liebe Besucherinnen und Besucher, die aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht zu besichtigende Bleistiftschärf-Maschine Modell "Jupiter" 1 der Firma Guhl & Harbeck, Hamburg, welche im Zeitraum von 1905 bis 1930 produziert wurde.
Bleistifte und deren Anspitzer sind heutzutage selbstverständliche Alltagsgegenstände. Aber erst ab dem 18. Jhd. nahmen Schreibstuben und Kontore zu, in denen mit Bleistiften geschrieben und/oder gezeichnet wurde. In Frankreich meldete der Franzose Bernard Lassimone 1828 das erste Patent für eine Bleistiftspitzvorrichtung an. Immer häufiger wurden Bleistifte genutzt und damit einhergehend wurden im Laufe der Jahre zahlreiche Varianten von Spitzern entwickelt. Bei den frühesten Spitzvorrichtungen wird eine scharfe Klinge in einem Gehäuse befestigt und der stumpfe Bleistift hingesteckt. Mittels drehender Bewegungen des Stiftes im Gehäuse wird dessen Holzummantelung abgeschnitten; die Bleistiftmine tritt wieder zum Vorschein und man kann weiterschreiben.
Das 1867 in Hamburg gegründete Unternehmen "Guhl & Harbeck" war eins der ersten, die solche Bleistift-Schärfemaschinen entwickelten und produzierten. Die Firma begann zunächst mit Nähmaschinen für den Hausgebrauch, später wurden auch Messerschärf-Maschinen und eben auch Bleistiftschärf-Maschinen angeboten. Das erste von "Guhl & Harbeck" entwickelte Modell einer bekam die Modellbezeichnung "Jupiter" – ein Meisterstück deutscher Ingenieurskunst, welches am 22.11.1896 unter der Patentnummer 94.617 in Deutschland patentiert wurde.
Der Bleistift wird in den Schlitten gesteckt und gegen den Fräskopf geschoben. Über eine Handkurbel wurde das große Rad rechts und damit auch das Schneidwerkzeug gedreht, welches dann den Bleistift anspitzte. Innerhalb kürzester Zeit fand diese robuste Konstruktion – immer wieder verbessert – weiteste Verbreitung in Deutschland und der Welt. Sie wurde in viele Länder exportiert und auch gern von Mitwettbewerbern kopiert. Die Firma "Guhl & Harbeck" überstand die Weltwirtschaftskrise leider nicht und musste 1930 schließen. Weitere Details in Wort und Bild erhalten Sie durch einen Klick auf Weiterlesen.
Text: Günter Burggraf und Andrea Krischke
Bild: Wolfgang Dünkel
(last update 01.03.2021)