Verkehrstechnik

Innerhalb der Verkehrstechnik im übergeordneten Sammlungsgebiet Mobilitätstechnik haben wir all die Exponate zusammengefasst, die nicht selbst mobil sind, sondern stationär für die Mobilität genutzt werden.

(last update 10.01.2021)

AEG-Billettdrucker "Rolly"

Mit ihm konnten Ticketscheine und Karten erst im Augenblick der Ausgabe gedruckt werden, anstatt das vorgedruckte Scheine notwendig waren.

„Rolly“ ist ein kleines, handliches Gerät und hat gerade einmal eine Größe von 10 cm Höhe und 7 cm Tiefe. Mit ihm können Eintrittskarten, Essensmarken, Fahrscheine und vieles mehr ausgegeben werden. Mit dem Rolly kann die Verkäuferin oder der Verkäufer jeweils eine Billettsorte zu einem bestimmten Preis auf eine Blankopapierrolle drucken. Wenn beispielsweise drei Billettsorten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ausgegeben werden sollen, sind hierzu drei Rolly notwendig. Diese können mobil oder ortsfest verwendet werden.

Für jeder dieser Drucker wird ein eigener Druckstock (eine Art Stempel) mit einem voreingestellten Text benötigt. Dieser druckt auf eine besondere Blanko-Papierrolle, sodass sich die verschiedenen Billetts textlich und farblich nach Belieben unterscheiden lassen. Der Text kann zum Beispiel aus dem Namen der Veranstaltung, dem Preis, dem Datum und einer fortlaufenden Zählnummer bestehen. Wenn sich der Text ändert, muss lediglich die Stempelplatte ausgetauscht werden. Das Datum kann über die Typenräder im Inneren mit einem Stift von außen passend eingestellt werden. Die erforderliche Farbe wird über eine Filzrolle auf das Klischee, den Druckstock, gegeben und reicht für circa 40.000 Ausdrucke. Die einzelnen Scheine sind nach dem Ausdruck ungefähr 9 cm lang und 2,6 cm breit.

Der AEG-Billettdrucker „Rolly“ hat viele Vorteile: So müssen die Tickets im Vorfeld nicht vorgedruckt werden und die Zahl der auszugebenden Tickets muss nicht bekannt sein, was vorher mit einem erheblichen Arbeits- und Kostenaufwand verbunden war. Die vorgedruckten Bestände müssen wegen ihres hohen Geldwertes sicher gelagert und überwacht werden. Über die verkauften Tickets ist detailliert für die Abrechnung Buch zu führen und es sind ausreichende Vorräte, auch für einen plötzlichen, großen Bedarf, notwendig. Dies ändert sich mit dem Sofortdruck der Tickets beim Rolly und mit der fortlaufenden Nummer kann kontrolliert werden, wie viele Tickets verkauft wurden.

Produziert wurden die Rolly in dem 1948 gegründeten Werk der AEG in der Lilienthalstraße in Kassel-Bettenhausen. Aufgrund der fortschreitenden Elektronik-Entwicklung stellte AEG 1983 die Herstellung von Fahrkartendruckern in Kassel ein. Stattdessen lag der Schwerpunkt auf der Produktion von Haushaltsgeräten wie Kühl- und Gefrierschränke.

(last update 14.08.2023)

Hier finden Sie eine verlinkte Auflistung unserer seit Oktober 2020 vorgestellten Objekte des Monats.

 

AEG-Kleindrucker EZT

Der AEG-Kleindrucker EZT zum Druck von Fahrkarten sowie Bade- und Gebührenkarten 

Wie der große Schalterfahrkartendrucker GP 630, dessen Grundlage der Stationsvorsteher Thomas Edmondson in der Station Milton der Eisenbahnstrecke Newcastle upon Tyne – Carlisle in England vor 184 Jahren mit der 30,5 x 57 mm kleinen Fahrkarte schuf (Details beim Großdrucker), wurde auch dieses wesentlich kleinere Exemplar von der AEG in Kassel-Bettenhausen entwickelt und gefertigt.

Um auch für mittlere und kleinere Fahrkartenausgaben einen geeigneten und wirtschaftlichen Drucker liefern zu können entwickelte die AEG schon ab 1930 als Ergänzung zu ihrem ab 1910 eingeführten Großdrucker einen Kleindrucker. Und um zusätzlich den Zeitkartenverkauf mit einem anderen Format in die Mechanisierung einzubeziehen und auf demselben Drucker herzustellen wurde noch in Berlin der Kleindrucker EZ entwickelt, dessen Weiterentwicklung ab 1956 hier in Kassel zum Typ EZT führte und der den Druck von Fahrkarten, Badekarten und sonstigen Gebührenkarten am Verkaufsschalter ermöglichte.

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Der AEG-Schalter-Fahrkartendrucker GP 630

Der AEG-Schalter-Fahrkartendrucker GP 630 (rechts) und der AEG-Kleindrucker EZT (links)

Aus der Zeit der Postkutschen stammend wurden bei den ersten Eisenbahnen in England zunächst kleine Zettel als Fahrausweise ausgestellt, so vermutlich auch in Deutschland. Dies stellte Thomas Edmondson, 1836 zum Vorsteher der Station Milton an der soeben erst eröffneten Eisenbahnstrecke von Newcastle upon Tyne nach Carlisle im Nordosten Englands ernannt, nicht zufrieden, da er sich eine bessere Kontrolle, Abrechnung und Prüfung der verkauften Fahrscheine wünschte.

Er baute eine Maschine, welche kleine Kartonstreifen im Format 13/16" x 21/4", nach unseren Maßen 30,5 mm x 57 mm, bedruckte und nummerierte sowie eine Datumspresse. Andere Stationen auf der Linie übernahmen sehr schnell dieses System und so wurde es in England bekannt. Thomas Edmondson, zum Direktor der Eisenbahngesellschaft "Manchester and Leeds Railway" ernannt, führte sein System auf allen Stationen dieser Bahn ein.

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Flughafen-Drehfeuer Kassel-Calden

Flughafen Drehfeuer DL 150 (Bild: Dr. Ullrich Huckfeldt)

Der erste Flughafen Kassel-Calden ging 1970 in Betrieb. Auf dem Tower wurde ein Flughafen-Drehfeuer errichtet. Es diente zur Kennzeichnung des Flugplatzes bei Nacht und schlechtem Wetter. Als Flugplatz-Ansteuerungsfeuer auf dem Kontrollturm zeigte es dem Piloten schon aus weiter Entfernung die Lage des Flugplatzes an und bestätigt ihm, dass das ILS (Instrumentenlandesystem) in Kraft ist.

Das Gehäuse des Feuers besteht aus dem Oberteil mit Abzugshaube, dem mittleren wetterfesten Verglasungsteil mit vier Glasfeldern, von denen zwei als Türen ausgebildet sind, und dem Unterteil mit 4 Befestigungsknaggen mit je einer Bohrung von 21 mm auf einem Lochkreis von 640 mm Ø. Die Lüftungsschlitze sind durch Gaze gegen Eindringen von Insekten abgedeckt. Im Unterteil ist eine Klappe für den Zugang zu dem Schaltkasten mit Bedienungs-schaltern und Handlampen-Steckdose vorgesehen. Antriebsmotor, Schleifringe, Kohlebürsten usw. sind durch die Türen im Verglasungsteil von oben her zugänglich.

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